Rechtzeitig zur 75. Wiederkehr des Endes des Zweiten Weltkrieges haben die Ostfriesische Landschaft und das Niedersächsische Landesarchiv eine gemeinsame Publikation über Propagandaflugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg herausgegeben. Autor ist der Esenser Regionalforschers Gerd Rokahr, der vor fast dreißig Jahren damit begonnen hatte, zunächst britische, später auch amerikanische, sowjetische und deutsche Propagandaflugblätter zu sammeln.
Im Frühjahr 2020 sollten Teile dieser Sammlung erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dazu wurden sowohl im Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Aurich als auch in der Ostfriesischen Landschaftsbibliothek je ein Teil einer Doppelausstellung über „Propagandaflugblätter aus dem Zweiten Weltkrieg“ konzipiert. Während es im Archiv darum geht, Flugblätter zu zeigen, wie sie im Zeitraum zwischen September 1939 bis August 1943 im Zuständigkeitsbereich der Gestapo Wilhelmshaven, also in Ostfriesland und im Land Oldenburg, von britischen Flugzeugen abgeworfen wurden, befasst sich die Landschaftsbibliothek mit Propagandaflugblättern, die vor allem in den letzten Kriegsjahren verbreitet wurden.
In der nun erschienenen Begleitpublikation informiert Gerd Rokahr über die organisatorischen Hintergründe der Flugblattverbreitung im Nordwesten Deutschlands, die polizeilichen Gegenmaßnahmen der Gestapo und die Fundorte und Fundberichte in Ostfriesland. Indem er die unterschiedlichen Flugblattmotive beschreibt, stellt er sie zugleich auch in den Gesamtzusammenhang der Kriegsentwicklung.
Die Publikation umfasst 108 Seiten und ist bei der Ostfriesischen Landschaft erhältlich.
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Michael Hermann (15. September 2020). Neuerscheinung zu Propagandaflugblättern des Zweiten Weltkrieges in Ostfriesland und an fernen Fronten 1939-1945. Blog für ost-friesische Geschichte. Abgerufen am 8. November 2024 von https://doi.org/10.58079/sljg